Abschaffung differenzierter Master-Studiengänge löst Problem nicht
„Der rot-rot-grüne Senat schafft die erst vor rund drei Jahren geschaffenen, gleichwertigen, aber mit unterschiedlichen pädagogischen Schwerpunkten ausgestalteten Master-Studiengänge im Lehramtsstudium wieder ab.
Die CDU-Fraktion hat sich für diese Differenzierung eingesetzt, weil sich Gymnasien und Sekundarschulen in ihren Zielrichtungen und in ihrem Aufbau deutlich voneinander unterscheiden und es Sinn macht, zumindest im Master-Studium – in das auch das Praxis-Semester fällt – eine Spezialisierungsmöglichkeit für die eine oder andere Schulform zu erlauben. Dies gewährleistet eine optimale Vorbereitung der zukünftigen Lehrer auf ihre Aufgaben.
Die Begründung für eine Abschaffung, dass sich die meisten Studenten für die Ausrichtung ‚Gymnasium‘ entschieden hätten, zeigt, was für ein weiter Weg es noch ist, in den Köpfen die Gleichwertigkeit von Abitur und berufsqualifizierenden Abschlüssen zu verankern.
Wir brauchen dringend Lehrer, die sich den pädagogischen Herausforderungen und Aufgaben der Integrierten Sekundarschule engagiert annehmen. Rund zehn Prozent der Schüler gehen ohne Schulabschluss ab. Rund sechzig Prozent gehen nicht in Oberstufen über, sondern beginnen eine Berufsausbildung. Eine gezielte Vorbereitung muss hier die Lösung sein. Abschaffen heißt nicht, das Problem zu lösen. Rot-Rot-Grün vergibt eine wichtige Chance in der Lehrerausbildung.“