Die neuen Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie liegen vor. Schüler mit Migrationshintergrund schneiden im Durchschnitt immer noch deutlich schlechter ab als ihre Altersgenossen. Eine Herausforderung auch für das Land Berlin.
Hildegard Bentele, Schulexpertin der CDU-Fraktion Hildegard BENTELE, Schulexpertin der CDU-Fraktion, erklärt: „Es gibt weder Anlass zur PISA-Gläubigkeit noch zur PISA-Phobie. Die PISA-Vergleichsstudie zeigt einen engen, vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten definierten Ausschnitt der weltweiten Bildungssituation 15-jähriger Schüler. Nichtsdestotrotz tut Deutschland (und die für Bildung zuständigen Bundesländer) als führende Industrienation, deren Unternehmen im internationalen Wettbewerb stehen und mit neuen Entwicklungen wie bspw. der Digitalisierung ganz konkret umgehen müssen, gut daran, alle paar Jahre wieder den Blick darauf zu richten, wie und mit welchem Erfolg in anderen Ländern unterrichtet wird.
Wie ein roter Faden ziehen sich als Erfolgsfaktor gut ausgebildete, engagierte und sich immer wieder fortbildende Lehrer durch die Studien, die ihre Schüler bei dem Erreichen hoher (!) Leistungsanforderungen intensiv unterstützen. Leider ist in dieser Hinsicht im Hinblick auf die rot-rot-grüne Koalition mehrfach Fehlanzeige zu vermelden:
- der Fachlehrermangel, der im MINT-Bereich schon seit Jahren evident und eklatant ist, soll erst einmal geprüft werden,
- die Qualität der Lehrerausbildung wird durch die Abschaffung der Gymnasiallehrerausbildung weiter geschleift,
- Leistungsanforderungen wurden in den vergangenen Jahren auch als Vorbereitung für die Gemeinschaftsschule konsequent abgesenkt, zu einer Trendumkehr oder Qualitätssicherung findet sich im Koalitionsvertrag nichts
Zu allem Überfluss fängt Berlin mit Rot-Rot-Grün an, sich aus Vergleichsstudien zu verabschieden, siehe VERA3, da das Berliner Schulsystem, so Noch-Senatorin Scheeres, eben ein Sonderfall sei. Es muss ja nicht gleich Singapur sein, aber statt Sonderfall über Sonderfall zu produzieren, so wie nun mit dem Einheitslehrer und der Berliner Form der Gemeinschaftsschule, sollte sich die im Bildungsbereich seit 20 Jahren regierende SPD besser selbstkritisch fragen, ob man nicht zumindest endlich best-practice aus anderen, stabil erfolgreichen deutschen Bundesländern übernehmen könnte.“