Die Ablehnung unserer Anträge zur Reform des Mittleren Schulabschlusses (MSA) und für gemeinsame Standards im Abitur zeigt, dass der Koalition zur Qualitätssicherung der Abschlüsse nichts einfällt, und dass sie wesentliche Unterschiede zwischen ISS und Gymnasium bewusst ausblendet.
Hildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin Hildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, erklärt:
"Die Ablehnung unserer Anträge zur Reform des Mittleren Schulabschlusses (MSA) und für gemeinsame Standards im Abitur zeigt, dass der Koalition zur Qualitätssicherung der Abschlüsse nichts einfällt, und dass sie wesentliche Unterschiede zwischen ISS und Gymnasium bewusst ausblendet. Im Zentrum unserer Überlegungen steht eine sinnvollere Ausgestaltung der Klasse 10 an den Gymnasien, die laut Schulgesetz eine Doppelfunktion als Abschluss der Sekundarstufe II und als Einführung in die Qualifikationsphase innehat. Wir halten den Zwang, im zweiten Halbjahr der Gymnasialklasse 10 eine Prüfung abzulegen, in der rückwärtsgewandt Lernstoff der Gymnasialklasse 9 abgeprüft wird, für falsch, da damit wertvolle Zeit von Schülern und Lehrern verloren geht, die viel besser für die Vorbereitung der Klassen 11 und 12 verwendet werden könnte.
In vielen Bundesländern findet an Gymnasien gar keine eigene Prüfung zum MSA statt, sondern dieser Abschluss wird automatisch mit Versetzung nach Klasse 11 vergeben. Da Schüler und Lehrer an den Berliner Gymnasien den Übungseffekt einer Prüfung in Klasse 10 grundsätzlich gutheißen, sprechen wir uns für die Ablegung von Vergleichsarbeiten in Mathematik, Deutsch und erster Fremdsprache sowie der Präsentationsprüfung und der mündlichen Prüfung in der ersten Fremdsprache im ersten Halbjahr der Klasse 10 und die Verleihung des MSA bei entsprechendem Notendurchschnitt aus. Hiermit ergibt sich auch die Chance zur Neukonzipierung der MSA-Prüfungen an der ISS. Diese ist notwendig, da einerseits die aktuelle Ausgestaltung der MSA-Prüfungen an den ISS laut Schulstrukturstudie keinen Indikator für ein erfolgreiches Bestehen der Oberstufe darstellt und andererseits Arbeitgeber bemängeln, dass Schüler trotz bestandener MSA-Prüfungen teilweise nicht ausbildungsfähig sind.
Mit Blick auf die Weiterentwicklung des gemeinsamen Abituraufgaben-Pools wurde deutlich, dass sich Senatorin Scheeres in diesen Prozess der – sehr langsamen – Schaffung einheitlicher Kriterien weder mit eigenen Ideen noch als treibende Kraft einbringen möchte. Dies wäre aber dringend nötig, sollte es sich dabei nicht bloß um eine Alibi-Veranstaltung handeln.
Unterm Strich wird deutlich: Vorschläge für die Verbesserung der Situation der Gymnasiasten und für die Weiterentwicklung der Gymnasien und des Abiturs gibt es nur mit der Union. Rot-Rot-Grün mangelt es grundlegend an Verständnis für den kürzeren und dadurch komprimierten Bildungsweg am Gymnasium und für das hohe Gut eines Abiturs, das aus unserer Sicht aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit bundesweit zu einheitlicheren Kriterien vergeben werden und als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung tatsächlich Studierfähigkeit bescheinigen muss."