Fauler Kompromiss bei ÖGD-Tarifverhandlungen

Das von Dilek Kolat angekündigte Konzept ist ein fauler Kompromiss. Auf Nachfrage im Ausschuss kann die Senatorin keinen Zeithorizont nennen, bis wann die Bezirke das Modell umsetzen können. Es ist aber ihre Ausgabe, die Bezirke hier nicht allein zu lassen. 
Tim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-FraktionTim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
Der Personalmangel im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Berlin wird immer dramatischer. Der Rot-Rot-Grüne Senat hat das Problem trotz Ankündigung im Koalitionsvertrag von 2016 bis heute nicht lösen können. Berlinweit fehlen aktuell 76 Stellen, Ende 2016 waren es noch 48. Relevante Aufgaben können bereits heute nicht mehr erfüllt werden. Nun sollen die Bezirke außertarifliche Verträge abschließen können, damit die Einstiegslücke von 1.500 Euro ausgeglichen werden kann.

Dazu erklärt Tim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:

"Das von Dilek Kolat angekündigte Konzept ist ein fauler Kompromiss. Auf Nachfrage im Ausschuss kann die Senatorin keinen Zeithorizont nennen, bis wann die Bezirke das Modell umsetzen können. Es ist aber ihre Ausgabe, die Bezirke hier nicht allein zu lassen. Zudem schafft die neue Regelung große Ungerechtigkeiten unter den Ärzten. Langjährige Ärzte sollen nicht bessergestellt werden. Es ist zu befürchten, dass dann weitere Ärzte den ÖGD in Berlin verlassen werden. Die CDU-Fraktion fordert den Senat auf, alle Bediensteten im ÖGD bei den Gehaltssteigerungen entsprechend zu berücksichtigen."