Der Fall der Pestalozzi-Schule, der kein Einzelfall ist, macht deutlich, wovor wir in der Inklusionsdebatte immer gewarnt haben: Der SPD-geführte Senat steht dafür, Förderzentren ihrer Perspektiven zu berauben. Sie werden personell, materiell und konzeptionell so ausgehöhlt, dass sie ohne größeren Widerstand abgeschafft werden können.
Hildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin Hildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärt:
„Der Fall der Pestalozzi-Schule, der kein Einzelfall ist, macht deutlich, wovor wir in der Inklusionsdebatte immer gewarnt haben: Der SPD-geführte Senat steht dafür, Förderzentren ihrer Perspektiven zu berauben. Sie werden personell, materiell und konzeptionell so ausgehöhlt, dass sie ohne größeren Widerstand abgeschafft werden können. Von Elternwahlrecht kann keine Rede mehr sein, wenn Eltern ihr behindertes Kind nicht mehr auf eine öffentliche Förderschule im Bezirk geben können und nur noch private Anbieter, auf die die SPD sonst gerne schimpft, ein entsprechendes Angebot vorhalten.
Wir bleiben dabei: Unsere Förderzentren leisten wichtige und gute Arbeit. Sie verdienen Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung hin zu mehr Durchlässigkeit zur Regelschule und zur Übernahme neuer Aufgaben – beispielsweise im Hinblick auf Schüler, die in ‚Kleinen Lerngruppen‘ beschult werden sollen – und nicht Abwicklung und Kahlschlag. Entlarvend ist auch die Vorgehensweise der Senatsverwaltung: Bei allen positiven Themen schreibt sie sich Partizipation auf die Fahne, bei der beabsichtigten Schließung des einzigen Förderzentrums für Geistige Entwicklung in Zehlendorf werden die Eltern der Schüler kurz vor Ferienbeginn per Brief vor vollendete Tatsachen gestellt, die Schulleiterin verabschiedet sich damit gleich mit. Dass sich vor diesem Hintergrund Unverständnis, Vertrauensverlust und Ratlosigkeit gegenüber der Senatspolitik breit machen, verstehen wir gut.
Die Einschränkung des Elternwahlrechts durch die Schließung von Förderzentren ist auch deshalb so perfide, weil die Förderung an den Regelschulen keineswegs an das Niveau der Förderzentren heranreicht. Statt individueller, festgestellter, umfassender Förderung werden Regelschulen in dem Ausmaß einzelne Förderstunden zur Verfügung gestellt, wie es der sozialen Gesamtausgangslage der Schüler entspricht. Auch eine Feststellungsdiagnose erfolgt in Regelschulen heutzutage erst in der dritten Klasse. Davor sollen behinderte Kinder ‚inklusiv‘ mitlernen. Förderzentren sind teuer, aber ein echtes, öffentliches Grundangebot an Förderschulen schulden wir allen Kindern und Eltern, die mit dem Angebot der Regelschulen aus guten Gründen und eigener Anschauung nicht zufrieden sind. Der Weg zur inklusiven Schule ist vielfach noch sehr weit und wird angesichts des gravierenden Lehrermangels auch noch weit bleiben.“